Effektive Öffentlichkeitsarbeit der SBV


Praxisnahe Schulungen vermitteln perfektes Handwerkszeug           


Von: Christina Becker, Journalistin und Trainerin

Der Schlüssel zum Erfolg für eine engagierte Schwerbehindertenvertretung (SBV) ist eine wirkungsvolle Informationsarbeit. Aber wie Aufmerksamkeit bekommen, wenn in Zeiten der Nachrichtenüberflutung durch elektronische Medien die Kolleg*innen übersättigt sind?

Nur eine gezielte, professionelle Öffentlichkeitsarbeit schafft Abhilfe!

Voraussetzung dafür ist, dass die SBV

  • ihre Arbeit transparent macht
  • regelmäßig von sich hören lässt
  • einen aktuellen Grund für ihre Information hat
  • eine Neuigkeit hat
  • sich verständlich mitteilt
  • das richtige Medium wählt

Dafür müssen die Vertrauenspersonen der schwerbehinderten Menschen im Betrieb mit den Kolleg*innen in Kontakt stehen. Die zunehmende Digitalisierung ist dabei von Vorteil und die SBV sollte die sozialen Medien nutzen, wo immer sie die Möglichkeit dazu hat. Hierfür kann die SBV die gleichen Medien nutzen, wie der Betriebsrat.

Die Wahl des Mediums für die Informationsmitteilung, hängt meistens von der Unternehmensstruktur ab. In den meisten Betrieben gibt es ein geschlossenes, internes Netzwerk, das sogenannte Intranet. Die Zugriffe sind auf die Mitglieder des Unternehmens beschränkt. Hierdurch bietet sich der SBV eine gute Möglichkeit die Kolleg*innen in Form eines Newsletters zu informieren. Dieser dient in erster Linie der Verbreitung kurzer aktueller Nachrichten. Es können zudem durch Links Verknüpfungen zu Intranetseiten eingebaut werden. Allerdings ist zu bedenken, dass nicht unbedingt alle Arbeitnehmenden Zugang zum Intranet haben. So kann es beispielsweise in Filialbetrieben oder Werkshallen für einige Mitarbeitende schwierig sein, sich an den Rechner zu begeben und die SBV-Neuigkeiten zu lesen.

Deshalb sollte das gute alte „Schwarze Brett“ nicht in Vergessenheit geraten. Alle Newsletter, Flugblätter und sonstige Nachrichten müssen dort unbedingt aufgehängt werden. Und dabei ist es ganz wichtig das „Schwarze Brett“ übersichtlich zu gestalten und regelmäßig „aufzuräumen“.


Bei allen Veröffentlichungen, ganz gleich ob online oder gedruckt, digital oder analog, kommt es auf die richtige Umsetzung der Texte an. Je einfacher und klarer die Texte formuliert sind, desto verständlicher sind die Mitteilungen für die Leser.

Das bedeutet: keine Schachtelsätze, möglichst keine Fremdwörter und Fachbegriffe bitte erklären.


Doch das ist leichter gesagt als getan. Damit interessante, informative und leserliche, flotte Texte gelingen, bietet die Poko-Institut OHG für die Schwerbehindertenvertretung entsprechende Schulungen an. Außerdem findet in diesem Jahr der 1. SBV–Kongress in der Hohen Düne in Warnemünde statt. Hier können sich die Vertrauenspersonen der schwerbehinderten Menschen im Betrieb unter anderem über das „Was“, „Wieso“, „Weshalb“ oder „Wie“ der Öffentlichkeitsarbeit informieren.


Doch allen Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit zum Trotz: Die Schwerbehindertenvertretung muss in erster Linie den persönlichen Kontakt zu den Kolleg*innen pflegen, um von deren Anliegen, Nöten und Problemen am Arbeitsplatz aus erster Hand zu erfahren. Denn nur mit den richtigen Themen hat die SBV eine geeignete Grundlage für eine gezielte, professionelle Informationsarbeit.