Ableismus beschreibt die Diskriminierung, also die ungerechtfertigte Ungleichbehandlung, wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung.
Das Wort ist die Übersetzung des Englischen Begriffs „ableism“, welcher sich aus „to be able“, was so viel heißt wie „fähig sein“ und der Endung „-ism“, im deutschen „-ismus“ zusammensetzt. Diese Endung findet man oft in Wörtern, die eine grundlegende Haltung zu etwas zeigen, wie z. B. Rassismus oder Sexismus.
Ursprünglich stammt der Begriff „ableism“ aus dem Disability Rights Movement, einer Bewegung von Menschen mit Behinderung in den USA. Die deutsche Übersetzung Ableismus spricht man wie im Englischen aus, also: Äi-be-lis-mus.
Im alltäglichen Gebrauch begegnet einem der Begriff kaum. Er kann jedoch helfen, die Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderung genauer benennen zu können. Menschen mit Behinderung treffen im Alltag häufig auf Ableismus. Dabei können die diskriminierenden Aussagen auch positive sein, z. B. wenn Menschen mit Behinderungen für das Erledigen von ganz alltäglichen Dingen wie Türen öffnen oder arbeiten gehen immer wieder gelobt werden.
Eine Diskriminierung kann übrigens auch eine positive Äußerung sein. Zum Beispiel, wenn Menschen mit Behinderungen beim Erledigen von ganz alltäglichen Dingen immer wieder hören, wie toll es ist, dass sie das "schaffen". Jede*r würde es als unangenehm empfinden, wenn er/sie beispielsweise für das Öffnen einer Tür oder Haare kämmen "gelobt" werden würde.
Es ist also Ableismus, wenn Menschen im Alltag auf ihre körperliche oder psychische Behinderung reduziert werden, egal ob die daraus resultierende Bewertung positiv oder negativ ausfällt. Menschen mit Behinderung werden von anderen Menschen ohne Behinderung auf die (sichtbaren oder unsichtbaren) Merkmale reduziert, in denen sie sich vom vermeintlichen Normalzustand unterscheiden.