Die Organisationsentwicklung beschreibt die Strategie, wie sich Unternehmen, Verwaltungen oder Organisationen bedingt durch sich verändernde Wirtschafts- und Umweltbedingungen durch geplante und systematische Fort- bzw. Weiterentwicklung der Unternehmenskultur sowie individueller Verhaltensmuster anpassen.
Ziel ist es zum einen die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen, andererseits die Entfaltungsmöglichkeiten jedes einzelnen Unternehmensmitglieds zu fördern.
Die ganzheitliche Perspektive berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Individuen, Gruppen, Organisationen, Technologie, Umwelt, Zeit sowie die Kommunikationskanäle, Wertemaßstäbe, Machtkonstellationen etc., die in einer Organisation existieren.
Das Konzept der Organisationsentwicklung soll Unternehmen helfen, agil zu bleiben und sich an ständig wechselnde Marktbedingungen anzupassen. Durch die Konzepte der Organisationsentwicklung können sich Unternehmen von innen heraus erneuern, Lernprozesse anstoßen und dadurch wettbewerbsfähig bleiben.
Im Gegensatz zum Changemanagement ist Organisationsentwicklung mittel- bis langfristig ausgelegt und bezieht das Unternehmen ganzheitlich ein. Zudem ist sie prozessorientiert. Es geht um die Veränderung an sich und nicht um die Erreichung eines finalen Zustands. Somit ist Organisationsentwicklung Teil einer lernenden Organisation, bei der die Mitarbeiter die Prozesse sowie ihre Denk- und Handlungsweisen immer wieder selbst überprüfen. Für die Prozesse der Organisationentwicklung gibt es verschiedene Modelle (Top-down, Bottom-up, Keilstrategie etc.).
Wenn es z. B. um die digitale Transformation von (Industrie-)Unternehmen geht, sollte sich das Verständnis nicht zu sehr auf die technologische Seite konzentrieren. Der Weg in die Industrie 4.0 ist auch ein struktureller und mentaler Veränderungsprozess. Führungsverständnis, Organisation und Unternehmenskultur müssen ebenso überprüft und neu organisiert werden wie technische Anwendungsfälle.