Frauenteams - Männerteams: Welche Teamarbeit ist die erfolgreichere?

 

730x200 - Frau und Mann schauen sich an - ernste Gesichter

Die längst erwiesene höhere emotionale Intelligenz von Frauen legt alle möglichen Zukunftsvisionen nahe, so dass sich Unternehmen vielleicht fragen: Ist Führung weiblich? Ist Karriere weiblich? Ist Teamarbeit weiblich? In der deutschen Sprache auf jeden Fall - im Gegensatz zum Kampf, Krieg, Streit oder Konflikt.

Betrachten wir das Ganze nicht als linguistisches Phänomen, sondern fragen uns, wie der Frauenanteil Teamarbeit verändert. Das Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) hat zu dieser Frage einige interessante Studien durchgeführt und daraus abgeleitet, was gute Teamarbeit ausmacht:

1.    Die Beteiligung ist hier gleichmäßig verteilt, d. h. es gibt keine Alphatiere, keine Selbstdarsteller…
 
2.    Die Teammitglieder verfügen über eine hohe soziale, emotionale Intelligenz insofern, dass sie den Augen des Gegenübers Emotionen zuordnen konnten („Reading the mind in the eyes“-Test).
 
3.    Teams mit Frauenüberschuss sind erfolgreicher als Teams mit Männerüberschuss, was sich aus dem unter 2. genannten Punkt erklärt, bei dem Frauen stärker sind.

Dass die Zusammensetzung von Teams - auch virtuellen Teams - enormen Einfluss auf deren Leistungsfähigkeit hat, ist keine Überraschung. Einfach die klügsten Köpfe zusammen zu bringen wäre jedoch eine zu kurz gegriffene Lösung, denn nach der oben beschriebenen Studie spielen nicht kognitive Intelligenz, Fachwissen und Berufserfahrung, sondern mindestens genauso die Emotionale Intelligenz eine unverzichtbare Rolle.

Auch welcher Anteil an Männern/Frauen in Teams erfolgversprechender ist, wurde wissenschaftlich nachgewiesen:

  • Gemischte Teams sind besser als reine Frauen- oder Männerteams.
  • Dabei punktet: mehr Frauen als Männer!
  • Denn: Frauen kommunizieren, Männer konkurrieren!

Frauen-Netzwerke:

Beobachten lässt sich, dass Frauen mehr Kontakte sammeln, mit denen sie auch intensiv kommunizieren. Sie pflegen echte Freundschaften, organisieren diese in Grüppchen und Zirkeln und achten auf deren Stabilität. Sie sind eher zurückhaltend gegenüber Freundschaftsanfragen von Männern.

Männer-Netzwerke:

Beobachten lässt sich, dass Männer vor allem Kontakt suchen zu Rädelsführern, Multiplikatoren, Meinungsmachern und Entscheidern. Dabei sind sie weniger unterstützend und kooperativ als Frauen, sondern eher konkurrierend. Außer mit Frauen: Da gehen sie auf Freundschaftsangebote gerne ein.

Bei weiteren Unterschieden, die verschiedenen Rankings entspringen, ist eine Relevanz für die Teamarbeit, aber auch für die Gewinnung gut zusammengesetzter Teams naheliegend:

•    Frauen lesen Stellenanzeigen sehr viel kritischer als Männer daraufhin, ob der angebotene Stellenzuschnitt zu ihrem Portfolio und in ihr Leben passt oder eben nicht.
•    Männer haben bei Online-Jobbörsen bereits nach 13 Klicks, Frauen erst nach 19 Klicks ihre Entscheidung getroffen.
•    Fehlen in Stellenanzeigen die Begriffe Kommunikationsfähigkeit o. ä., zeigen noch weniger Frauen Interesse.
•    Frauen ist die Soziale Verantwortung des Unternehmens sehr wichtig (28%), Männern nur zu 17 %
•    51 % der Frauen ist bei ihrer Entscheidung das Betriebsklima wichtig, bei Männern sind es nur 40 %
•    45 % der Frauen und 34 % der Männer geben an, dass ihnen die Work-Life-Balance wichtig ist.

Richtig interessant ist ein anderes Ergebnis, nämlich zu der Frage: Würden Sie Ihren Arbeitgeber einem Freund empfehlen?

Nur jeder Dritte würde dies tun, und hier liegen die Männer nur knapp vor den Frauen! Und: Bei den Frauen ist es jede Vierte, die „auf dem Sprung ist“, sich im nächsten halben Jahr eine andere Stelle zu suchen. Bei den Männern immerhin jeder Fünfte.

Wie erfolgreich ein Team oder Projektteam ist, kann also durchaus stark von seinem Geschlechteranteil abhängen. Die männlichen Stärken wie Durchsetzungskraft und Zielorientierung mit den weiblichen Stärken der Emotionalen Intelligenz geschickt miteinander zu verknüpfen und dabei eher auf einen leichten weiblichen Überschuss in den Teams zu achten, scheint nicht nur die Zufriedenheit aller Beteiligten zu erhöhen, sondern kann durchaus einen wesentlichen Erfolgsfaktor beim Erreichen der Teamziele darstellen.“