Wissensmanagement

Aufgabe des Wissensmanagements ist es, sich mit dem Erwerb, der Entwicklung, dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen zu befassen.

Wissen entsteht nicht durch eine Anhäufung von Informationen, sondern erst durch die Verknüpfung der Informationen mit bereits vorhandenem Vorwissen. Daher kann man erst von Wissen sprechen, wenn Informationen genutzt werden, in einen Kontext gebracht werden und so Grundlage für Entscheidungen und Handlungen sind.

Das theoretische und praktische Wissen ist auch die Grundlage für den Aufbau von Kompetenzen einer Person. Daher bezeichnet man mit Wissen die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Menschen zur Lösung von Problemen einsetzen.

Die Übertragung dieses Wissens setzt intensive Interaktionsprozesse voraus und kann nicht durch Weisungen erfolgen. Deshalb kann Wissen nicht gekauft oder verkauft werden.

Im Wissensmanagement gibt es die ganz zentrale Unterscheidung in explizites und implizites Wissen.

Explizites Wissen ist Wissen, das leicht erreichbar ist, schriftlich vorliegt, leicht nachzulesen ist, gut trainiert oder häufig wiederholt wurde. Dieses Wissen besteht in Unternehmen in Form von Regeln und Verfahrensrichtlinien. Ihren Ausdruck finden sie bspw. in Leitbildern, Organigrammen, Führungsgrundsätzen oder in vom Unternehmen verfolgten strategischen Konzepten. Dieses Wissen ist dokumentierbar.

Der größte Teil des Wissens liegt jedoch im Verborgenen und wird implizites Wissen genannt. Dies ist intuitives Wissen, Erfahrungswissen, Wissen, das vielfach angewendet wurde, aber nur schlecht erklärt werden kann. Es sind zur Routine gewordene Fähigkeiten und Fertigkeiten, subjektive Erfahrungen und Einsichten, Ahnung und Intuition.

Implizites Wissen beinhaltet somit Sachwissen, bedeutet aber auch soziales Wissen. Es kommt in Unternehmen vor allem in Form von organisationalen Routinen sowie von den Organisationsmitgliedern geteilten „mentalen Modellen“ vor. Damit sind die von den Organisationsmitgliedern implizit verwendeten Handlungs- bzw. Alltagstheorien gemeint (Wen fragt man, wie kommt man schnell an Infos, wie überzeugt man andere von Ideen, wie wird reagiert, mit wem kann man was „machen“).

Ein gutes Wissensmanagement im Unternehmen kann entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sein. Wie wichtig dies ist, wird meist erst festgestellt, wenn Wissen fehlt. Das passiert beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter in den Ruhestand geht oder das Unternehmen aus anderen Gründen verlässt. Hier ist es Aufgabe des Wissensmanagements, im Unternehmen das relevante Wissen zu identifizieren, "einzusammeln", zu verwalten bzw. auf andere Mitarbeiter zu "übertragen", damit es weiterhin im richtigen Moment zur Verfügung steht.

Siehe dazu auch: Organisationsentwicklung, Personalentwicklung