„Montagmorgen, und ich habe überhaupt keine Lust, mir wieder die schlechte Laune von Person XY reinzuziehen!“
„Genau und unser Chef hat schon wieder nur etwas gefunden, was er kritisieren kann.“
„Der XY muss sich schon wieder in den Vordergrund spielen. Das nervt einfach.“
„Und jetzt ist meine Kollegin schon wieder krank und ich soll die ganze Arbeit mitmachen. Das schaffe ich nicht!“
Kennen Sie solche oder ähnliche Dialoge mit Kolleginnen und Kollegen oder auch nur mit sich selbst? Die machen sauer. Die wirken demotivierend. Die frustrieren. Nach solchen Gedanken oder Gesprächen sind wir mies drauf und fühlen uns dazu noch schlecht behandelt. Wir erleben sogenannte ‚negative‘ Emotionen.
Innere Dialoge laufen hundertfach an einem Tag völlig automatisch ab. Und jedes Mal reagiert unser Gehirn automatisch darauf. In diesen Beispielen mit der Ausschüttung von Stresshormonen (z. B. Adrenalin, Cortisol), die den Körper in einen Alarmzustand versetzen. Grundsätzlich ist ein solcher Alarmzustand dafür da, dass ein Mensch in der Lage ist, einer Bedrohung zu entfliehen oder um sein Leben zu kämpfen. Damit werden die Stresshormone wieder abgebaut. Vereinfacht gesagt, unterscheidet unser Neuzeit-Gehirn aber nicht, ob wir uns in echter Lebensgefahr befinden oder uns nur der ‚Kamm schwillt‘, weil wir uns über einen verbalen Angriff ärgern. Die Stresshormone verbleiben im Körper und wirken entsprechend negativ auf unseren Organismus ein.
Konfrontieren wir uns nun dauerhaft mit negativen Emotionen und erleben diese andauernden Alarmzustände, bedeutet das Dauer-Stress, der auch das Immunsystem nachgewiesenermaßen schwächt und letztendlich die Organe des menschlichen Körpers schädigt. Bei andauernden Alarmzuständen kommt es zu einer stärkeren Infektanfälligkeit, z. B. wirkt der Grippeimpfschutz viel schwächer als mit einem starken Immunsystem. Entzündungen heilen schlechter, sie können bis zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen und Bluthochdruck führen und vielen anderen Krankheiten mehr.
Im betrieblichen Alltag, ganz besonders unter steigendem Zeitdruck, findet häufig kein besonders "guter Umgang" miteinander statt, wie anfangs beispielhaft beschrieben. Es fehlt eine respektvolle, wohlwollende, anerkennende und achtsame Kommunikation im Miteinander auf kollegialer Ebene, wie auch von "oben" nach "unten" oder auch von "unten" nach "oben".
Die Reaktionen auf abwertende, unzureichende oder negative Kommunikationsmuster führen zu:
In den alljährlich durchgeführten Gallup-Studien wird immer wieder festgestellt, dass etwa 15 % aller Beschäftigten so demotiviert sind, dass es einer inneren Kündigung entspricht.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie miteinander umgegangen werden kann. Wir nennen es „gesundheitsförderliche Kommunikation“.
Denn gelöste Konflikte, eine respektvolle Ansprache, ein wohlwollender Stimmklang, Worte der Anerkennung, Lob, Beteiligung an Entscheidungen und vieles mehr, machen zufrieden. Vielleicht sogar glücklich. Das Immunsystem wird positiv stimuliert – es werden Glückhormone ausgeschüttet, z. B. Endorphine oder Oxytocin - und die Mitarbeitenden erfreuen sich schlussendlich einer stabileren Gesundheit.
Gesundheitsförderliche Kommunikation wirkt sich damit natürlich auch stärkend auf das Betriebsklima und ganz allgemein auf Motivation und Leistung aus. Zudem verhindert es betriebliche Reibungsverluste, weil insgesamt die Zusammenarbeit besser klappt.
Die gesundheitsförderliche Kommunikation kann von jedem erlernt und praktiziert werden. Es ist insgesamt ein Wandlungsprozess, der sich allmählich vollziehen kann, je mehr Personen sich in einem Unternehmen ernsthaft mit diesem Know-how befassen und es aktiv anwenden. Die sozialen Beziehungen von Beschäftigten sind wichtige Arbeitsbedingungen und haben als psychische Belastung Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit.
Gute, wertschätzende Kommunikation verbessert unsere sozialen Beziehungen unmittelbar. Sie sind reguläres Objekt von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen.
Meist sind es aber nur die Führungskräfte, denen in Führungskräftelehrgängen versucht wird, gute Kommunikation zu vermitteln. Oft allerdings auch ohne hinreichenden Erfolg. Fraglich ist, warum man auf Führungskräfte warten soll, um mit wertschätzender Kommunikation zu beginnen? Gesundheitsförderliche Kommunikation ist für alle wichtig und besonders für die, die in zentralen Positionen viel kommunizieren müssen wie insbesondere Betriebsräte und Vertrauenspersonen schwerbehinder Menschen.
Außerdem setzt sich unter BGM-Fachleuten inzwischen die Auffassung durch, dass man für eine bessere Gesundheit aller Mitarbeitenden das Augenmerk verstärkt auf deren Gesundheitskompetenz legen sollte. Für diese Gesundheitskompetenz ist gesundheitsförderliche Kommunikation ein erster, sehr wichtiger und elementarer Baustein.
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