Der in den Unternehmen herrschende Zielerreichungs-, Zeit- und Koordinationsdruck überträgt sich durch die Anliegen der Personalabteilung, der Führungskräfte und Kollegen auch auf den Betriebsrat. Gibt es im Betriebsratsgremium selbst Druck durch Unstrukturiertheit, unterschiedliche Interessenlagen oder Mehrfachbelastung durch Aufgabenhäufungen, so besteht auch für einen Betriebsrat - unabhängig davon, ob er freigestellt ist oder nicht - ein doppelt hohes Potenzial an Stressbelastung.
Hier gilt es an verschiedenen Stellen anzusetzen, um zu vermeiden, dass gesundheitliche Probleme bestehen und ein Betriebsrat an Handlungsfähigkeit einbüßt, weil stressbedingt ein vielschichtig unprofessionelles Reagieren die Folge ist.
Eine chronische Aktivierung des biologischen Stresssystems (v. a. der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) gefährdet zusammen mit mangelnder Erholung, einem geschwächten Immunsystem sowie zunehmendem selbstgefährdenden Gesundheitsverhalten, die körperliche und psychische Gesundheit. So besteht bei chronisch belasteten Personen im Vergleich zu Nicht-Belasteten jeweils eine Risikoverdopplung für das Auftreten eines Herzinfarkts und einer Depression.
Ein Ansatz ist es, die Arbeit als Betriebsrat und im Betriebsratsgremium zu professionalisieren. Klare Ziele, Strategien, vielfältige Techniken und Priorisierung und Aufgabenverteilung tragen wesentlich dazu bei, Stress zu minimieren. Dies kann durch firmeninterne Seminare oder Klausurtagungen des Betriebsrats gemeinsam erarbeitet werden. Das gemeinsame Vorgehen dient zugleich auch einer frühzeitigen Konfliktprävention, und vermindert vermeidbaren Stress.
Die Verbesserung jeglicher Kommunikation im Sinne eines vertrauensvollen, zeitnahen Agierens und Reagierens verhindert unnötige Missverständnisse und Blockaden. Elemente wie Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit sind hier erstrebenswerte Ansatzpunkte, die dazu beitragen Stress zu reduzieren. Die dadurch gewonnene Zeit und die damit verringerte nervliche und emotionale Anspannung ist „Entschleunigung“ und ein Gewinn für alle Beteiligten, von der Geschäftsleitung über die Personalabteilung und Führungskräfte bis hin zum Betriebsratsgremium selbst. Dies kann nur durch - ggf. unterstützte - Moderation geübt und gelernt werden, um das Bewusstsein eines respektvollen Miteinanders zu fördern.
Um für sich selbst als Betriebsrat Stress zu verringern, gilt es zu nächst ausreichend Kenntnisse für die Bewältigung der Betriebsratsarbeit zu gewinnen, sprich fachliche und methodische Kompetenzen zu optimieren. Daneben ist entscheidend, die Faktoren zu identifizieren, die persönlichen Stress verursachen können. So muss der Eine lernen Grenzen zu ziehen oder Aufgaben zu delegieren, ein anderer muss klärende Gespräche führen oder Prioritäten setzen. Auch die Einstellung zur Perfektion oder Intensität der Aufgabenwahrnehmung kann ein Faktor sein, um sich selbst - ggf. unnötig - unter Druck zu setzen. Hier ist primär Selbstreflexion hilfreich, um dann in einem zweiten Schritt an den Umgang mit diesen Faktoren zu gehen.
Dass die Prävention und das Bewältigung von Stress kein einmaliges Vorgehen ist, ergibt sich aus der Natur des Menschen. Neben dem Besuch von Seminaren oder dem Abhalten von Tagungen ist es daher entscheidend, auch Erfolge zu feiern. Dies festigt nicht nur das erworbene Wissen, sondern auch den Zusammenhalt, was beides in der heutigen Zeit der neuen Arbeitsformen wichtiger ist den je.
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