Darunter versteht man die Veränderungen der Arbeitsformen und –bedingungen, die die vierte industrielle Revolution mit sich bringt. Diese dauert nach wie vor an und ist vor allem durch Digitalisierung geprägt. Zahlreiche Prozesse werden digital unterstützt oder sogar komplett automatisiert. Die Beschäftigten haben die Möglichkeit zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten und die globale Vernetzung von Unternehmen nimmt zu.
International spricht man eher von „New Work“, der Begriff „Arbeit 4.0“ ist nicht überall verbreitet. Darunter diskutiert man die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt. Die individuelle Freiheit der Arbeitnehmer, ihre Arbeit nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten, steht hier im Vordergrund.
Arbeit 4.0 umfasst folgende Entwicklungen. Büroarbeitsplätze sind mittlerweile nahezu digital. PC, Tablet, Smartphone und viele Softwareprogamme sind fast überall zu finden. Beschäftigte in der Produktion bedienen und kontrollieren meist nur noch IT-Systeme und Maschinen erledigen die eigentliche Arbeit.
Die Arbeitnehmer können sich untereinander vernetzen und online arbeiten. Da auch über Telefon- oder Videokonferenzen kommuniziert werden kann, müssen viele von ihnen nicht mehr jeden Tag am Arbeitsplatz im Unternehmen anwesend sein. Sie können auch im Homeoffice oder von unterwegs arbeiten. Die Beschäftigten sind dadurch deutlich flexibler und können durch Gleit- oder Vertrauensarbeitszeit ihre Arbeitszeiten weitgehend selbst planen. Und dadurch Beruf und Familie besser unter einen Hut bringen.
Räumlich verteilte Mitarbeiter arbeiten häufig an verschiedenen Projekten und organisieren sich oft selbst. Die Verantwortung des Einzelnen steigt. Feste Organisationsstrukturen und ein hierarchischer Führungsstil sind nur noch selten anzutreffen. Die Rolle der Führungskräfte hat sich im Rahmen der nun verbreiteten agilen Organisationen verändert – hin zu Motivation und Coaching der Mitarbeiter.
Durch die globale Vernetzung haben Unternehmen die Möglichkeit, Arbeiten an andere Unternehmen oder Freiberufler auszulagern (Outsourcing). Das hat einige Vorteile: Sie können Kosten sparen und profitieren vom Know-how, über das die eigenen Mitarbeiter möglicherweise nicht verfügen. Gleichzeitig sind sie flexibler bei Marktschwankungen.
Im Zeitalter von Arbeit 4.0 sind die Arbeitnehmer gefordert, sich permanent weiterzubilden. Der technologische Wandel und veränderte Arbeitsfelder erfordern lebenslanges Lernen. Auch Softskills wie Eigenverantwortung, Selbst- und Zeitmanagement und Flexibilität nehmen an Bedeutung zu. Um das Potenzial der Arbeitnehmer nutzen zu können, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter daher individuell fördern und qualifizieren.
Es gibt jedoch Kritik an der Arbeit 4.0. Computer oder Roboter ersetzen zunehmend menschliche Arbeitskraft. Viele Berufe wird es daher zukünftig nicht mehr geben. Weiterhin hat die Anzahl der Krankheitstage in den letzten Jahren zugenommen. Grund dafür ist der Anstieg der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Der Druck auf die Mitarbeiter, immer erreichbar zu sein und auch am Wochenende zu arbeiten, steigt.
Hinzu kommt die Angst, dem technologischen Wandel nicht Schritt halten zu können und ersetzt zu werden.