Mein Mitarbeiter macht nicht das, was ich ihm sage

 

730x300 - Mann mit fragendem Gesichtsausdruck und Hand am Kopf

Ich habe doch Herrn Schuster am Montag noch gesagt, dass er sich um den Druckauftrag kümmern soll! Und Frau Hagedorn wurde per Mail gebeten, mit Kollege Wagner die Stellenanzeige abzustimmen! Warum werden dann die Dinge nicht einfach so erledigt, immer wird alles anders gemacht.

Eine Situation, wie sie vermutlich täglich in vielen Unternehmen vorkommt. Sie denken, Sie haben einen ganz klaren Auftrag erteilt, aber trotzdem läuft etwas schief. Die Aufgabe wurde nicht wie von Ihnen gewünscht erledigt. Wie konnte das passieren? Wurde vielleicht etwas überlesen, falsch interpretiert oder einer Bemerkung zu wenig Bedeutung beigemessen?

Die zwischenmenschliche Kommunikation ist sehr komplex. Wir können nicht automatisch davon ausgehen, dass derjenige, den wir über etwas informieren, auch direkt umsetzen kann, was das für ihn und seine Arbeit bedeutet. Sind Sie sicher, dass Ihre Botschaft beim Mitarbeiter ankam? Und kennt er auch ihre Erwartung an die Problemlösung? Vielleicht ist er nicht bereit bzw. in der Lage, den Auftrag auszuführen? In der Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter scheint nicht immer alles perfekt zu laufen und es auch zu Missverständnissen zu kommen.

Ein und dieselbe Aussage kann bei verschiedenen Personen ganz unterschiedlich ankommen. Das kann dazu führen, dass die Reaktionen variieren. Sie können abhängig sein von der Beziehung zwischen Sender und Empfänger. Auch das momentane Befinden des Empfängers hat darauf Einfluss - genau wie die berufliche Erfahrung und die aktuelle Situation im Unternehmen.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Führungskräfte oder auch Teamleiter sensible Kommunikatoren sein sollten. Sie benötigen feine Antennen dafür, wie sie ihre Botschaft in der momentanen Situation am besten senden, damit sie vom Empfänger auch richtig interpretiert wird. Grundlage dafür ist ein angemessener Rahmen für das Gespräch, es sollte beispielsweise nicht im Vorbeigehen im Flur erfolgen. Auch der Faktor Zeit ist entscheidend - davon muss für die Kommunikation immer ausreichend vorhanden sein. Sowohl für die Botschaft selbst als auch dafür, sich im Anschluss zu vergewissern, dass die Botschaft richtig angekommen ist. Um Irritationen zu vermeiden, sollten Rückfragen dazu möglichst als Ich-Botschaften formuliert werden, z. B.: "Habe ich das so formuliert, dass meine Aussage verständlich war?".

Insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Team- und Projektarbeit, ist es für jedes Unternehmen wichtig festzulegen, wie einander informiert und miteinander kommuniziert wird. Dazu sollten Verhaltensregeln entwickelt werden. Denn Teammitglieder müssen abteilungs- und oft auch standortübergreifend agieren. Sie sehen sich selten und nutzen daher technische Hilfsmittel wie Telefon, E-Mail oder Messenger Dienste. Verglichen mit dem persönlichen Gespräch gehen bei dieser Art von Kommunikation viele Infos verloren bzw. die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Dinge falsch verstanden werden.

Das gute alte persönliche Gespräch scheint also immer noch das beste Mittel der Wahl zu sein.

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