Dein Team, das unbekannte Wesen

 

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Führungskräfte haben es in Ihrem Führungsalltag mit teils diffizilen Aufgabenstellungen zu tun, für die sie die Stärken der Mitarbeiter/innen nutzbar machen und diese entsprechend briefen und motivieren müssen. Sie erleben dabei immer wieder, dass es Hindernisse zu überwinden gilt, die der Gruppendynamik ihrer Teams geschuldet sind, aber auch dass Einzelne aufgrund der gleichen Dynamik nie geahnte Kräfte mobilieren können. Teams scheinen also Gesetzmäßigkeiten zu folgen, die mehr sind als die Summe der individuellen Merkmale. Das Team in der Überschrift mit einem Wesen gleichzusetzen ist deshalb sehr bewusst gewählt: Es hat eine eigene Seele, es unterliegt verschiedensten Stimmungen, es entwickelt sich oder stagniert, es verbreitet diese oder jene Energien, es lädt ein oder grenzt aus, es tut gut oder strengt an…und der Ursprung ist meist nicht nachvollziehbar.

Sich die Faktoren für eine gelungene Entwicklung zum reifen, voll entwickelten Team anzusehen und diese gezielt einzusetzen stellt damit ein wichtiges Augenmerk für Führungskräfte dar. In modernen Unternehmen sind Teams die wichtigsten Leistungsträger, denn Wertschöpfung entsteht in Teamarbeit. Das Team bestimmt sich und seine Grenzen und Mitglieder über seine Leistung, die nur durch dieses Team so und nicht anders erbracht werden kann. Der Beziehungsaspekt stellt dabei nur einen unter mehreren Faktoren dar. Weitere Faktoren sind… allen voran die Zielklarheit: Neben individuellen Zielen, die in den Pool einfließen, brauchen Teams vereinbarte Ziele, die klar für alle sind und alle Beteiligten im Geiste miteinander verbinden. Auch braucht es klare und von allen akzeptierte Strukturen, die jedem klar machen, wer wem zu berichten hat. Und die Aufgabenverteilung muss nachvollziehbar und abgestimmt sein. Auch das vielgepriesene Wir-Gefühl als Grundlage für Identifikation und Motivation lässt sich nicht automatisch durch den Appell an Loyalität generieren.

Dieser kleine Exkurs zu den Erfolgsfaktoren guter Teamarbeit macht deutlich, dass deren Förderung eine Führungsaufgabe und deren Berücksichtigung nicht zuletzt einen Erfolgsfaktor für die Arbeit der Führungskraft darstellen.

So sollten Sie in Ihrem Team alle wichtigen unternehmerischen Abteilungen abbilden: Es sollte eine „Entwicklungsabteilung“ geben (die an der Weiterentwicklung von Prozessen und Produkten arbeitet), eine Produktionsabteilung (die Dinge abarbeitet und fertigstellt), eine Finanzabteilung (die Budgetplanung und –Controlling im Blick hat), ein Marketing (für die Aussendarstellung), oder institutionalisierte Personalarbeit (die sich um Einzelne wie um die Zusammenarbeit kümmert). Führungskraft eines so verstandenen Teams zu sein, heißt, dass Sie der Geschäftsführer dieser Abteilungen sind, Sie dafür die Rahmenbedingungen schaffen und diesen Aufgaben dienen.

Für die Aufrechterhaltung, Steuerung und Weiterentwicklung dieser Teamarbeit braucht es Tätigkeiten wie Koordination, Zielklärung, Moderation oder (Re-)Präsentation, die in der Führungsrolle nachhaltig ausdifferenziert sein sollten.