Mobbing

Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet, dass Menschen über etwas herfallen oder sich auf etwas stürzen. Seit einigen Jahren wird das Wort im Zusammenhang mit gezieltem unkollegialen Verhalten sowie Intrigen unter Kollegen benutzt. Bereits in der Schule kommt es vor, dass Außenseiter von anderen Kindern systematisch gemobbt werden. Auch in den sozialen Medien hat es Einzug gehalten und stellt ein ernstes Problem dar, was sogar vereinzelt bis zum Selbstmord führen kann.

Am Arbeitsplatz zehrt das Mobbing an den Nerven, Kräften und der Motivation der Betroffenen. Es kann soweit führen, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, ihre Arbeit zu erledigen und kündigen bzw. krank werden. Das Betriebsklima wird nachhaltig geschädigt und die Folgekosten für das Unternehmen können immens sein.

Mobbing kann sich wie folgt zeigen:

  • Ständige Kritik oder Beschimpfungen, lächerlich machen
  • Nichtbeachtung oder Ignoranz
  • Klatsch, Tratsch, Beleidigungen, Gerüchte in die Welt setzen
  • Angriffe auf die Qualität der Arbeit durch Informationszurückhaltung oder Überforderung
  • Sexuelle Belästigungen, Androhung von Gewalt (kann strafrechtlich verfolgt werden)

Die extreme nervliche und gesundheitliche Belastung der Mobbing-Opfer führt häufig zu Angst in Kombination mit Leistungsminderung am Arbeitsplatz. Die Arbeit kann nicht mehr in ausreichender Qualität erledigt werden, was die Betroffenen zusätzlich unter Druck setzt.

Mobbing-Opfer

Sicherlich kann man die Betroffenen nicht über einen Kamm scheren. Einige Gemeinsamkeiten finden sich allerdings unter den Opfern. Oft werden Menschen gemobbt, die Auffälligkeiten haben – z.B. äußerlicher oder sprachlicher Art. Leider haben viele das Bedürfnis, sich von solchen Menschen, die „anders“ sind, abzugrenzen. Noch entscheidender ist die Mentalität. Personen, die Probleme damit haben, eigenverantwortlich zu handeln, sich durchzusetzen oder selbstbewusst für die eigenen Interessen einzustehen, sind bevorzugte Opfer der Mobber.

Warum wird gemobbt?

Unterschiedliche Gründe führen zu Mobbing: z.B. Druck, Missgunst, Neid, Frustration, Besitzstandwahrung, Intoleranz oder Angst um den Arbeitsplatz. In Unternehmen, in denen gemobbt wird, herrscht häufig ein harter Konkurrenzkampf, bei dem die Kollegialität auf der Strecke bleibt. D.h. grundsätzlich stimmt in solchen Firmen etwas mit dem Betriebsklima nicht. Oder die Führungskräfte versäumen es, sich um die Belange Ihrer Mitarbeiter zu kümmern.

Positiv ist, dass sich durch die zunehmende öffentliche Diskussion betroffene Mitarbeiter eher trauen über die Probleme zu sprechen und gezielte betriebliche Maßnahmen in die Wege geleitet werden können. Der Betriebsrat kann sich an der Prävention und Intervention maßgeblich beteiligen und auch eigene Schritte in diese Richtung einleiten.

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