Was Beschäftigte über KI am Arbeitsplatz wirklich denken

Eine neue Umfrage der Bitkom liefert Zahlen!

Die moderne Arbeitswelt verändert sich rasanter und tiefgreifender denn je durch die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz. Was beim Einen die Hoffnung auslöst, ungeliebte Arbeitsabläufe demnächst auf die KI abwälzen zu können, lässt den Nächsten um den Arbeitsplatz bangen. Die Umfrage der Bitkom vom 04. April 2024 beleuchtet nun die Einstellung der Beschäftigten in Deutschland zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz. Die Studie zeigt ein gemischtes Bild der Akzeptanz und Bedenken unter den Arbeitnehmenden.

Vorteile von KI aus Sicht der Beschäftigten

Für den Arbeitsalltag sehen die Teilnehmer*innen der Umfrage gleich eine Bandbreite an Erleichterungen, die die KI mit sich bringt. Darunter befinden sich laut 51 % der Teilnehmenden die Übernahme langweiliger Routineaufgaben oder auch laut 45 % der Befragten die Nutzung von KI als persönliche Assistenz. Aus solchen Anpassungen am Arbeitsplatz ergeben sich aus Sicht der Arbeitnehmer*innen verschiedene Vorteile:

  • Steigerung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen (50 %)
  • Einsparung von Arbeitszeit (47 %)
  • Fokus auf wichtigere Aufgaben (41 %)
  • Vermeidung menschlicher Fehler (33 %)
  • Schnellere und präzisere Problemanalyse (31 %)
  • Förderung der Arbeitnehmermotivation (30 %)
  • Kosteneinsparungen (26 %)
  • Geringerer Ressourcenverbrauch (21 %)
  • Beschleunigung von Arbeitsprozessen (18 %)
  • KI-Expertenwissen im Unternehmen (12 %)
  • Verbesserung von KI-Produkten und -Dienstleistungen (9 %)
  • Ermöglichung völlig neuer Produkte und Dienstleistungen (7 %)

Diese Erkenntnisse unterstreichen das Potenzial von KI, routinemäßig in Unternehmen eingesetzt zu werden und so die wertvolle Zeit von Arbeitnehmenden bewusster und zielgerichteter zu nutzen. Vor allem für kreative und strategische Tätigkeiten bleibt so letzten Endes wohl mehr Zeit.

Bedenken und Skepsis

Trotz der erkannten Vorteile zeigt sich auch eine erhebliche Skepsis gegenüber KI. Zwar gibt es 1 % der Befragten, die keine Nachteile beim KI-Einsatz sehen – demgegenüber stehen jedoch rund 18 %, die dem Einsatz von KI-Technologie in der Arbeitswelt gar keine Vorteile zusprechen. Ein Blick auf die Zahlen macht deutlich, mit welchen Sorgen Arbeitnehmende sich durch KI konfrontiert fühlen:

  • Wegfall von Arbeitsplätzen (77 %)
  • Unklare Verantwortungsverteilung (71 %)
  • Zu viel Vertrauen in KI (66 %)
  • Wegfall der menschlichen Ebene der Arbeit (64 %)
  • Unklare Datennutzung beim KI-Einsatz (63 %)
  • Nutzung von KI zu komplex (24 %)
  • Unternehmen investieren zu viel Geld in KI-Technologie (20 %)
  • KI nimmt einfache Aufgaben weg, die für Beschäftigte eine Verschnaufpause sein können (5 %)

Die Bedenken dieser Gruppe sind also vor allem geprägt durch Verlust von Arbeitsplätzen, einen zu freien Umgang mit sensiblen Daten sowie Automatisierung und Entpersonalisierung. Insbesondere die Befürchtung, dass KI menschliche Arbeitskräfte vollends ersetzen könnte, bleibt ein kritischer Diskussionspunkt.

Zukunftsaussichten

Die Akzeptanz von KI variiert stark zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmensgrößen. Während in technologieorientierten Start-ups und größeren Unternehmen die Einführung von KI weit verbreitet ist, zögern kleinere Unternehmen und traditionelle Branchen noch. Auch persönliche Faktoren wie etwa das Durchschnittsalter der Beschäftigten spielen sicherlich eine Rolle bei ihrer Wahrnehmung des KI-Einsatzes bei der Arbeit.

Die Studie deutet darauf hin, dass mit fortschreitender technologischer Entwicklung und weiteren Erfolgsbeispielen die Akzeptanz von KI am Arbeitsplatz steigen könnte. So bieten sich etwa ein Einsatz in der Datenanalyse, der automatisierten Kundenbetreuung oder Prozessoptimierung an, um Vorzüge von KI aufzuzeigen und Vorbehalte abzubauen. Darüber hinaus sind Bildungsinitiativen und klare Kommunikation über die Rolle und den Nutzen von KI wichtig, um auch zur breiteren Belegschaft mit der neuen Technologie durchzudringen.

Um diese Punkte standhaft umzusetzen, ist es dringend geboten, dass Unternehmen eine klare KI-Strategie entwickeln. Die muss nicht nur technische Aspekte, sondern auch ethische Überlegungen und Mitarbeiter*innenentwicklung berücksichtigen. So soll Arbeitnehmenden verdeutlicht werden, dass KI als Unterstützung und gerade nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskraft dienen soll.

Fazit

Die Umfrage von Bitkom zeigt erneut auf, dass KI ein kritischer und unvermeidbarer Bestandteil der Arbeitswelt ist und wird. Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, KI so zu integrieren, dass sie sowohl Effizienz als auch das menschliche Element am Arbeitsplatz stärkt. Während ein Teil der Belegschaft technologische Fortschritte begrüßt, bleibt eine signifikante Anzahl der Beschäftigten skeptisch. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten in den Diskurs über die zukünftige Rolle von KI eingebunden sind, um eine umfassende und gerechte Integration zu gewährleisten.

 

Die Presseinformation der Bitkom zu der beschriebenen Umfrage finden Sie unter: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/KI-Einsatz-bei-der-Arbeit

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