Betriebsratssitzungen verlaufen nicht immer zur Zufriedenheit der beteiligten Kollegen. Häufig werden sie als zu lang, ermüdend und zu ineffektiv angesehen. „Wir haben 5 Stunden getagt, es wurde viel geredet, aber 'unterm Strich' ist nicht viel dabei herausgekommen."
Gerade für Betriebsratsvorsitzende oder Kollegen, die Betriebsratssitzungen leiten und moderieren müssen, ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie Betriebsratssitzungen zufriedenstellender und effektiver gestaltet werden können. Wir möchten Ihnen dazu einige bewährte Praxistipps an die Hand geben:
Achten Sie darauf, dass der Raum in dem die Betriebsratssitzung durchgeführt wird eine angenehme Zusammenarbeit ermöglicht. Seien Sie als Moderator der Betriebsrats-Sitzung selbst als erster da und begrüßen Sie die Teilnehmer persönlich. Damit setzen Sie ein Signal, wie wichtig Ihnen die Sitzung ist. Machen Sie sich klar: Was für Sie selbst Kleinigkeiten sind, kann für die Kollegen große Bedeutung haben.
Machen Sie transparent, wie eingehend und in welchem Zeitrahmen die einzelnen Tagesordnungspunkte (TOPs) behandelt werden sollen. Über welche Punkte wird lediglich informiert? Zu welchem Punkt soll eine Diskussion stattfinden? Worüber muss eine Entscheidung gefällt und ein Beschluss herbeigeführt werden? Hängen Sie die Tagesordnung mit einer ungefähren Zeitstruktur der Sitzung im Sitzungsraum aus. Dadurch ist jedem ersichtlich, wie viel Zeit für die restlichen Tagesordnungspunkte noch zur Verfügung steht.
Halten Sie Thema, Zeit, Ziel und Ansprechpartner für einzelne TOPs und Themen in einer Tabelle fest, die Sie im Sitzungsraum aufhängen. Dieser Themenspeicher hilft Ihnen, während der Sitzung den roten Faden zu behalten: Werden Beiträge beigesteuert, die von der gegenwärtigen Diskussion wegführen, schreiben Sie diese einfach in den Speicher und greifen Sie diese später bzw. zur nächsten Betriebsratssitzung wieder auf. Dadurch werden Anregungen und Ideen, die vielleicht zu einem jetzigen Tagesordnungspunkt nicht passen bzw. nicht behandelt werden können, festgehalten und die Kollegen, die diese Anregungen eingebracht haben, fühlen sich ernst genommen.
Halten Sie gemeinsam und für alle gut sichtbar fest, von wem bis wann und auf welche Weise getroffene Entscheidungen bzw. Beschlüsse umgesetzt werden. Vereinbaren Sie auch einen Kontrolltermin.
Investieren Sie nach der Betriebsratssitzung 5 Minuten Zeit für ein Feedback der Kollegen mit den Fragen: Was ist heute gut gelaufen, was ist schlecht gelaufen, was können wir zur nächsten Betriebsratssitzung verbessern?
Sollte ein offenes Feedback im Gremium nicht möglich sein, können sie auch eine anonyme Punktebewertung einführen, bei der die Kollegen angeben, wie effektiv die Besprechungszeit genutzt wurde. Sprechen Sie auch informell mit den Kollegen über die Qualität der Betriebsratssitzung und fragen Sie nach Möglichkeiten, es besser zu machen.