Residualgewinn: Was ist das?

Mitglieder des Wirtschaftsausschusses sollten sich mit Themen des Rechnungswesens wie Residualgewinn auskennen. Als Hilfsorgan des Betriebsrats unterrichtet der Wirtschaftsausschuss den Betriebsrat nämlich über wirtschaftliche Angelegenheiten, über welche er sich zunächst mit dem Arbeitgeber beraten hat.

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Residualgewinn: Das Wichtigste im Überblick

  • Der Residualgewinn beschreibt den Gewinnüberschuss, der nach der Deckung der Kapitalkosten übrigbleibt.
  • Der Residualgewinn ist jedoch nicht gleichzusetzen mit dem Wert eines Unternehmens.
  • Vor allem für Entscheidungstragende ist der Residualgewinn eine wichtige Kennzahl, da er den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens darstellt.
  • Zur Berechnung des Residualgewinns muss zunächst der Gewinn der Unternehmens berechnet werden.

Was ist der Residualgewinn?

Der Residualgewinn ist der Gewinnüberschuss, der über den zur Deckung der Kapitalkosten notwendigen Gewinn hinaus geht und somit im Unternehmen Wert schafft. Er entsteht, wenn die Gesamtkapitalrendite größer ist als die Kapitalkosten des Unternehmens. Der Residualgewinn kann mittels des Economic Value Added (EVA) berechnet werden. Der Cash Value Added (CVA) stellt ebenfalls eine Residualgewinngröße dar.

Wofür wird der Residualgewinn betrachtet?

Der Residualgewinn kann als ein Kennzeichen für erfolgreiches Wirtschaften eines Unternehmens betrachtet werden und ist deshalb besonders wichtig für die Entscheidungstragenden eines Unternehmens. Erwirtschaftet ein Unternehmen einen hohen Übergewinn, spricht dies für die wirtschaftlichen Strategien dieses Unternehmens. Ist der Residualgewinn zu niedrig, haben Entscheidungstragende und die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses die Möglichkeit, über neue wirtschaftliche Ziele und Handlungsoptionen zu beraten.

Residualgewinn berechnen

Für die Berechnung des Residualgewinns ist es zunächst notwendig, den Gewinn des Unternehmens zu berechnen. Anschließend kann von diesem Wert die von den Investor*innen verlangte Rendite abgezogen werden.

Beispiel:

Unser Musterunternehmen erzielt eine jährliche Kapitalrendite von 10 %. Das investierte Kapital dieses Unternehmens liegt bei 10 Millionen Euro. Die Investor*innen wiederum verlangen 5 % Rendite.

Schritt 1: Berechnung Unternehmensgewinn

10 % * 10 Millionen Euro = 1.000.000 €

Der Gewinn beträgt also 1 Millionen Euro.

Schritt 2: Berechnung Residualgewinn

5% / 10% * 1.000.000 Euro = 500.000 Euro

Der Übergewinn, also der Residualgewinn, liegt bei 500.000 Euro.

Weitere Kennzahlen der Unternehmensbewertung

Teil der Berechnung des Residualgewinns ist die Ermittlung der Rendite der Investoren. Diesen Wert bezeichnet man auch als Opportunitätskosten des Kapitals. Ihr Kapital geben die Investor*innen nicht umsonst in ein Unternehmen, vielmehr verzichten sie auf andere Geldanlagen und Investitionen, indem sie in das Unternehmen investieren. Als Ausgleich für diesen Verzicht verlangen Investor*innen deshalb eine Rendite vom Unternehmen.

Unterschied Residualgewinn und Unternehmenswert

Der Residualgewinn ist nicht mit dem Unternehmenswert gleichzusetzen, denn der berechnete Residualgewinn gibt nicht automatisch auch den Wert eines Unternehmen an. Dies liegt daran, dass auch Sachwerte wie Maschinen oder Immobilien zum Betriebsvermögen zählen. Zusätzlich berücksichtigt der Residualgewinn nicht die Unternehmensstrategie. Investiert ein Unternehmen beispielsweise hohe Summen in neue Märkte, wird das im Residualgewinn zunächst negativ aufgeführt, auch wenn so auf lange Sicht neue Gewinne erzielt werden können. Nur durch die Betrachtung des Residualgewinns lässt sich somit nicht der Wert eines Unternehmens bestimmen.

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