Pathologisches Spielen

Pathologisches Spielen, umgangssprachlich auch als Spielsucht bezeichnet, wird in der ICD-10-Klassifikation unter „Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“ eingeordnet. Die Störung bezeichnet häufiges und wiederholt episodenhaftes Glücksspiel oder Wetten, was sich durch unentwegte gedankliche Beschäftigung mit Spieltechniken oder Möglichkeiten zur Geldbeschaffung erheblich auf die Lebensführung des Patienten auswirkt. Damit geht zudem ein Verfall sozialer, beruflicher, materieller und familiärer Werte und Verpflichtungen einher.
Für Deutschland liegen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) derzeit sechs Erhebungen vor, die über Prävalenz-Raten von 0,19 % bis 0,56 % berichten. Männer sind generell häufiger betroffen als Frauen. Frauen leiden hingegen häufiger unter Komorbiditäten. Zu diesen gehören vorwiegend weitere psychische Störungen (81%) wie affektive Störungen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen und substanzbezogene Störungen.
Grund für Pathologisches Spielen können persönliche Probleme oder negative Stimmungen sein. Diese werden häufig von dem Drang begleitet, Spannung und Erregung beim Spielen aufrecht zu erhalten.
Eine Behandlung gliedert sich idealtypisch in psychotherapeutische Maßnahmen und – sofern erforderlich – Hilfestellungen zur Schuldenregulierung. Auch Selbsthilfegruppen sind erfolgsversprechend.