Autorin: Sina Baumeister, Fachbereich Gesundheit, Dipl.-Päd., Trainerin (IHK)
Unter Hirndoping bzw. Neuroenhancement versteht man den Versuch, die geistige und kognitive Leistungsfähigkeit mit Hilfe von bestimmten Substanzen zu verbessern. Allerdings geht es hierbei nicht um Traubenzucker oder koffeinhaltige Getränke, sondern um verschreibungspflichtige Medikamente, wie z. B. die folgenden:
Medikament | Zugelassen für | Erhoffte Wirkung |
Methylphenidat (besser bekannt als Ritalin) | Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) | Steigerung von Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentration |
Modafinil | Narkolepsie | Steigerung von Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentration |
Antidementiva | Behandlung der Demenz | Steigerung der Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit |
Antidepressiva | Die Behandlung von Depressionen | Verbesserung des psychischen Wohlbefindens (Aktivierung, Stimmungsaufhellung) |
Betablocker | Bluthochdruck und Herzerkrankungen | Verdrängung, Überwindung traumatischer Erlebnisse, Entspannung |
Die hier aufgeführten Substanzen sind ausnahmslos mit Nebenwirkungen und teilweise erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden, die aufgrund von fehlenden Langzeitstudien bislang noch nicht genau abzuschätzen sind. Auch besteht bei vielen dieser Neuroenhancern ein hohes Abhängigkeitspotential.
Hirndoping am Arbeitsplatz kann nicht nur durch individuelle Faktoren, sondern auch durch ungünstige Arbeitsbedingungen hervorgerufen werden. So belegen Studien, dass beispielweise restriktive Arbeitsbedingungen mit geringem Handlungs- und Entscheidungsspielraum oder auch unklar formulierte und zu hoch gesteckte Zielsetzungen Hirndoping begünstigen können.