Was wären die Unternehmen ohne Betriebsräte?

 

730x300 - Business gekleidete Personen in Reihe

Ihnen war schon immer klar: Betriebsräte tun dem Unternehmen gut und tragen zu mehr Produktivität, höheren Löhnen und steigenden Gewinnen bei.

Ihr Gefühl hat Sie nicht getäuscht. In einer wirtschaftswissenschaftlichen Forschung zweier Ökonomen der Universität Trier und der George Washington University wurde dies bestätigt. Die betriebliche Mitbestimmung habe positive Effekte sowohl für die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber.

In mitbestimmten Betrieben nehme zudem die Personalfluktuation ab und es gebe weniger Fachkräftemangel. Arbeitnehmer profitieren dort von mehr familienfreundlichen Praktiken und flexiblen Arbeitszeitmodellen. Betriebsräte würden zu mehr Lohngleichheit beitragen. Die Gehaltsdifferenz zwischen Gering- und Hochqualifizierten falle in mitbestimmten Unternehmen geringer aus. Auch der Gender-Pay-Gap sei weniger ausgeprägt.

Gerade in Krisenzeiten scheine der Einfluss der Arbeitnehmervertreter auf den wirtschaftlichen Erfolg in den Unternehmen groß zu sein. Die Vorteile bei tarifgebundenen Unternehmen, hier sind sich wissenschaftliche Studien einig, fallen stärker aus. Natürlich sei aber auch die Haltung der Geschäftsleitung entscheidend. Sei diese feindselig, beeinträchtige sie das Geschäftsergebnis negativ.

Die Ökonomen haben auch eine Erklärung für die Untersuchungsergebnisse. Sie seien u. a. zurückzuführen auf die Sprachrohr-Funktion von Betriebsräten. Da diese die Bedürfnisse der Arbeitnehmer aufgreifen und gegenüber der Geschäftsleitung kommunizieren, sorgen sie für weniger Fluktuation und mehr Motivation. Die Kompromissbereitschaft sei dadurch höher. Zudem hätten Sie gesetzlich verankerte Informations- und Mitbestimmungsrechte, um die Interessen der Kollegen wirksam vertreten und durchsetzen zu können. Das führe letztendlich dazu, dass das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und -nehmern steige.

Nicht umsonst feiern wir also in diesem Jahr 100 Jahre betriebliche Mitbestimmung!