Von: Beatrix Albrecht, Juristin, Mediatorin, Trainerin
Ist es sinnvoll einen weiblichen Verhandlungsstil bewusst einzusetzen? Oder ist es nicht doch taktisch klüger „die Sprache der Männer“ zu sprechen?
Damit Sie Antworten auf diese Fragen finden können, möchte dieser Beitrag Anregungen geben, Techniken, die Ihrer Persönlichkeit entsprechen, kennenzulernen und auszuprobieren.
Womit eine Frau in Verhandlungen zu „kämpfen“ hat, sind historisch gewachsene Denkmuster.
Wenn dann im Verlaufe von Verhandlungen Zögern oder erst einmal Ablehnung kommt, dann ist es wichtig, dieses Zögern nicht stehen zu lassen. Wenn Ihnen beispielsweise das Gegenüber zustimmt, aber gar nicht entscheidungsbefugt ist, dann ist es wichtig dies zu nutzen, z. B. mit einer Frage: „Was kann ich tun, um Sie dabei zu unterstützen, unsere Lösung voranzubringen.“ Oder wenn Ihnen das Gegenüber zustimmt, es aber zurzeit nicht geht, dann bietet sich die Frage „Wann könnten wir das Gespräch wieder aufnehmen?“. Wenn das Gegenüber Bedenken hat: „Was konkret sind Ihre Bedenken?“, um dann damit weiterzuarbeiten.
Und haben Sie keine Angst vor einem Nein in einer Verhandlung. Ein Nein im Hier und Jetzt ist kein Nein für immer. Verhandlungen sind Prozesse, in denen sich immer wieder etwas ändern kann. Vor allem: Stellen Sie Verbindlichkeit her. Sie können anbieten, eine kurze E-Mail mit einer Zusammenfassung zu schicken oder direkt einen Anschlusstermin vereinbaren, dann ist der jeweilige Verhandlungsstand „dokumentiert“.
Natürlich kann dieser kurze Beitrag für sich allein gesehen nicht automatisch zu erfolgreichen Verhandlungsergebnissen führen. Vielleicht waren aber Gedanken zum Thema „weiblicher Verhandlungsstil“ enthalten, die für Sie hilfreich waren. Gerade beim Thema Verhandlungen ist es wichtig zu beobachten und auszuprobieren. Seien Sie mutig und geduldig!