Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % gestiegen – der höchste Anstieg seit 1992. Durchschnittlich erhielten Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben 1.133 € brutto pro Monat, etwa 70 € mehr als 2023.
Erstmals waren die Durchschnittswerte in West- und Ostdeutschland nahezu identisch, mit 1.133 € im Westen und 1.135 € im Osten. Dieser Anstieg ist auf eine stärkere Zunahme der Vergütungen im Osten (8,9 %) gegenüber dem Westen (6,1 %) zurückzuführen.
Die höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden 2024 in folgenden Berufen gezahlt:
Insgesamt erhielten rund 60 % der Auszubildenden in tarifgebundenen Betrieben eine Vergütung von mehr als 1.100 €, etwa ein Viertel sogar mehr als 1.250 €.
Jedoch lag bei rund 14 % der Auszubildenden die Vergütung unter 950 €. Die niedrigsten Vergütungen wurden im Beruf Friseur*in mit 719 € verzeichnet.
Auch zwischen den Ausbildungsbereichen gab es deutliche Unterschiede:
Erstmals lagen jedoch alle Ausbildungsbereiche im Durchschnitt über 1.000 €.
Trotz des deutlichen Anstiegs der Ausbildungsvergütungen konnte die Inflationsrate von 6,9 % im Jahr 2024 nicht vollständig ausgeglichen werden. Das führte dazu, dass Auszubildende reale Einkommensverluste hinnehmen mussten.
Dennoch lag der Anstieg der tariflichen Ausbildungsvergütungen mit 6,3 % deutlich über dem allgemeinen Lohnanstieg von 2,9 %. Dadurch traf die Inflation Auszubildende weniger stark als durchschnittliche Arbeitnehmer*innen.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse mit insgesamt elf Abbildungen findet ihr in der Analyse „Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2024: Höchster jemals gemessener Anstieg des gesamtdeutschen Durchschnitts“ im Internetangebot des BIBB unter: www.bibb.de/dienst/publikationen/de/20155