Arbeiten im Alter - Wunsch und Wirklichkeit

 

730x300- älterer Mann und Jungendlicher im Gespräch im Büro

Für die einen ist es Wunschziel, für die anderen Horrorszenario - Arbeiten im Alter.
 
Hat der Arbeitnehmer unter den heutigen Bedingungen die Möglichkeit eine freie Wahl zu treffen, oder ist er getrieben von Notwendigkeiten? Sei es die Notwendigkeit weiter arbeiten zu müssen, um in der Rentenphase nicht in die Altersarmut zu fallen, sei es die Notwendigkeit aufzuhören, um nicht in schwere Krankheit zu fallen. Gibt es Alternativen zu Aufhebungs- und Kündigungswellen unter dem Gesichtspunkt der Verjüngung der Belegschaft und des Kostenmanagements?

Was können Personalverantwortliche dazu beitragen, um für älter werdende Belegschaften attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen?

Es gibt Studien, die belegen, dass ältere Arbeitnehmer ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ganz realistisch einschätzen können. Sie haben Sinn für das Machbare und zeigen anderen gegenüber eine große Toleranz. Ältere sind oft zuverlässiger, arbeiten mit höherer Genauigkeit und haben eine größere Verbundenheit zum Unternehmen. Sie verfügen über Erfahrungsschatz - nicht nur fachlich, sondern auch was die Zusammenarbeit angeht.

Warum diese kristalline Intelligenz (Intelligenz durch Erfahrung) nicht nutzen, indem z. B. gezielt Nachfolgemanagement stattfindet. Wie oft wird aus Kostenaspekten erst dann eine Stelle neu besetzt, wenn es nicht anders geht und der Kollege, der in den Ruhestand gegangen ist bereits das Unternehmen verlassen hat? Der Verlust des Know how ist dann oft nur mit zusätzlichem Kostenaufwand aufzufangen, was das ursprüngliche Ansinnen konterkariert.

So sind z. B. folgende Gestaltungsmöglichkeiten realistisch machbar für alle Arbeitnehmer - jung wie alt: Belastungswechsel, Erweiterung der Handlungsspielräume, Arbeitszeitgestaltung eventuell inkl. Teilzeit oder Telearbeit, altersgemischte Teams, attraktive Laufbahngestaltungen (auch für ältere Arbeitnehmer) und vieles mehr. So kann auch im Sinne des Unternehmens fachlich versiertes und motiviertes Personal gewonnen und gebunden werden.

Wichtig ist folglich das Miteinander und Füreinander von alt und jung. Hier können Personalverantwortliche und auch Betriebsräte unter Beachtung der rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit Wege finden, um eine optimale Personalstruktur sicher zu stellen.

So wird das Arbeiten im Alter nicht zum Muss, sondern zur Aufgabe, die Sinnhaftigkeit stiften kann. Eine Investition in dieses Thema lohnt sich auf jeden Fall – und dass es machbar ist, zeigen zahlreiche Beispiele im In- und Ausland.

 

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