Führung mit Leichtigkeit: Präsent, frech und unwiderstehlich

 

730x300 Frau - nur Teile sichtbar - redet vor Gruppe

Welche Führungskraft wünscht sich das nicht? Der Initiator des Geschehens zu sein, auch schwierige Situationen mit Leichtigkeit zu bewältigen, den Überblick zu behalten, die Situationen im Griff zu haben und sich durch nichts aus dem Konzept bringen zu lassen. Gerade in schweren Zeiten ist Leichtigkeit unverzichtbar, um sie nicht noch schwerer zu machen, sondern elegant zu entschärfen. Führung mit Leichtigkeit braucht Präsenz und Humor, braucht eine positive Dominanz in der Situation, die andere nicht dominiert, sondern andere elegant und mühelos in Bewegung setzt.

Was brauchen Führungskräfte, um leicht und locker durchs Gestrüpp des Alltags zu navigieren und dabei jederzeit Herr/Frau der Lage zu sein?

Unter den Führungskompetenzen viel zu wenig beachtet sind die Eigenschaften Präsenz und Humor, die die Führungskraft unwiderstehlich machen. Bei der präsenten, humorvollen Ausstrahlung gibt es kein richtig oder falsch, sie bleibt subjektiv, macht es anderen jedoch eher schwer, sie anzugreifen. Die persönliche Ausstrahlung ist u. a. immer auch eine Frage der persönlichen Präsenz.
Persönliche Präsenz bedeutet:

  • Kontakt zu den eigenen Gedanken, Gefühlen, Empfindungen zu haben und
  • die Fähigkeit, diese - dem Rahmen angemessen - auszudrücken bzw. mitzuteilen. (selektive Offenheit). Weiter ist mit Präsenz die Fähigkeit verbunden,
  • mit anderen Menschen verbal und nonverbal ( z. B. mit dem Blick, mit einem Lächeln ...) Kontakt aufzunehmen und zu halten.

Äußerlich ist Präsenz erkennbar z. B. durch einen klaren Blickkontakt und offenen Brustbereich. Das Schlüsselbein wird bei Bühnenkünstlern gerne als „Diamant“ bezeichnet: „Den Diamanten zeigen“ steht als Synonym für Präsent-Sein. Am besten können wir Präsenz danach beurteilen, wie gebannt wir jemandem zu hören/schauen und versuchen den Gedanken des Gegenübers zu folgen.

Präsenz erfordert ein gutes Selbstwertgefühl, es sich zu erlauben, eigene Ansprüche zu haben und sich zu trauen, diese zu äußern. Pflegen Sie deshalb Ihr Selbstwertgefühl, das Sie souverän und unangreifbar macht, ohne dafür andere abwerten zu müssen.

In der präsenten, frechen Kommunikation ist eher das Augenzwinkern zu hören als der gehobene Zeigefinger. Diese auf diese Art unwiderstehlichen Führungskräfte erleben wir häufig in der Beweger-, Bewerter- und/oder Bewilligerrolle:

Die Bewegerrolle (oder Kommandotechnik):

Hier entscheidet die richtige Dosierung über die Wirkung. Seien Sie derjenige, der Ansinnen formuliert und zwar nicht als Befehl, sondern kulturangemessen mit Bitte und Danke. Z. B. „Wären Sie so nett, das Fenster aufzumachen?“ oder „Könnten Sie bitte heute noch diesen Brief fertig machen?“ Äußert der Andere ein Ansinnen an Sie könnten Sie sagen: „Wenn mich jemand so charmant darum bittet, mach ich das gerne.". Zeigen Sie immer, dass Sie für sich immer noch (mit-)entscheiden!

Die Bewerterrolle (oder Scheinwerfertechnik):

Hier gehen Sie ein bißchen auf Distanz und nehmen den anderen in den Schweinwerfer-Kegel. Sie brauchen dafür eine kritisch-wohlwollende Urteilsfähigkeit und Wählerisch-sein, denn das verschafft Ihnen Achtung. „Das sieht gut aus. Drehen Sie das doch mal bitte mal um“ (= Kombination aus Kommando- und Scheinwerfertechnik). Umgekehrt können Sie eine Schweinwerfer-Technik passieren, ohne Dominanz zu verlieren: „Respekt – Sie kennen sich aus“ (wenn Sie gelobt werden) oder „Sie verstehen es zu schmeicheln“.

Die Bewilligerrolle (oder Hintertreppen-Technik):

Hier erlauben Sie dem anderen so zu sein, wie er ist und nicht nur das: sogar weiterzugehen als bis jetzt. „Wenn Sie sich erst mal Luft machen möchten - sagen Sie mir, wenn Sie soweit sind“ oder „Sie haben sicher einen guten Grund sich aufzuregen. Was war denn da noch?“. Sie demonstrieren damit, dass Sie damit umgehen können und über den Dingen stehen. Was auch immer kommt: Sie haben es gewollt und es passt Ihnen auch ins Konzept. Zeigen Sie Verständnis für den anderen und bewilligen Sie ihm seine Gefühlsäußerungen. Sie sind damit am längeren Hebel und in einer aktiven Rolle.

Bitte beachten Sie:

Alle drei Dominanzrollen brauchen den augenzwinkernden Humor, sonst wirken Sie angestrengt und werden unangenehm für andere. Sie möchten ja im positiven Sinne ein gefürchteter - geachteter - Gesprächspartner sein und sich selbst das (Führungs-)Leben etwas leichter machen.