In Zeiten der Verschlankungen von Unternehmen steigt für die verbleibenden Mitarbeiter/innen nicht nur der Aufgabenumfang, sondern im Hintergrund schwelt ständig die Frage nach der eigenen Sicherheit. So erhält das Thema Selbstmotivation eine enorme Notwendigkeit.
Nun sind wir Menschen von Natur aus motiviert: Als Kleinkind waren auch Sie sicher motiviert, sich zu behaupten und täglich Neues zu lernen. Nur haben Sie vielleicht in den dazwischen liegenden Jahren und aktuell in der letzten Zeit Erfahrungen gemacht, die zur Verletzung Ihrer naturgegebenen Motivation geführt haben und es braucht heute Anstrengungen, die tief in Ihnen angelegte Motivation zu reaktivieren.
Fragen Sie sich zunächst: Bin ich eher der Typ, der sich von außen motivieren lässt (= extrinsische Motivation) oder von innen (= intrinsische Motivation)? Bei der extrinsischen Motivation treibt Sie eine in der Umgebung liegende Erwartung an, z.B. ein schöner Urlaub im Anschluss an ein Projekt, ein Karriereschritt oder ein Bonus, von dem Sie sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen können. Menschen, die Ihnen materielle oder immaterielle Anerkennung in Aussicht stellen. Die Anstrengung ist also Mittel zum Zweck. Vorteil der extrinsischen gegenüber der intrinsischen Motivation ist die einfachere Selbst-Steuerbarkeit: Wissen Sie, dass ein schöner Urlaub im Anschluss an eine Anstrengung Sie motiviert, können Sie sich diesen organisieren. Auch können Sie sich orientieren an Erwartungen von außen, deren Erfüllung Ihnen den erwarteten Gewinn näher bringt.
Intrinsisch motivierte Menschen sind aus sich heraus motiviert, spüren einen deutlichen inneren Drang, eine Sache anzugehen und ein Ziel zu erreichen. Sie freuen sich, wenn die Arbeit selbst befriedigende Ergebnisse mit sich bringt, z.B. Erfolgserlebnisse, Abwechslung, Wahrnehmung verantwortungsvoller Aufgaben, Freiheitsspielraum, Mitsprache bei Entscheidungen. Arbeiten an sich macht ihnen Spaß, nicht nur wegen der Dinge, die diese ihnen im Anschluss ermöglicht. Vorteil der intrinsischen Motivation ist die Unbefristetheit und größere Unabhängigkeit von anderen.
Haben nun Kraft und Engagement in letzter Zeit gelitten? Fühlen Sie sich antriebslos? Möchten Sie Ihre individuellen Motivationsfaktoren reaktivieren? Dann stellen Sie sich folgende Fragen:
Ist es das nach Sicherheit und Geborgenheit?
Holen Sie sich Informationen über Veränderungen am Arbeitsplatz. Aber verschaffen Sie sich auch Sicherheit darüber, wie Sie von Ihrem Vorgesetzten eingeschätzt werden.
Oder das nach Anerkennung, Vertrauen, Kontakt?
Von wem werde ich beruflich und privat als Mensch anerkannt? Wie zeige ich Interesse an den Problemen des Kollegen? Wie gestalte ich meine zwischenmenschlichen Kontakte? Wie kann ich die Kontakte verbessern?
Oder ist es das nach Prestige und Status?
Wie wichtig sind mir Statussymbole, Auszeichnungen, Beförderung, die Anerkennung meiner Position von anderen oder vom Vorgesetzten? Wie könnten Sie sich in diesem Bereich mehr sichtbaren Einfluss verschaffen, wie Ihre Position ausbauen?
Oder ist mir Selbstverwirklichung und Selbstachtung wichtig?
Beteilige ich mich an der Vorbereitung von Entscheidungen? Nehme ich Einfluss auf die Teamarbeit, gebe ich konstruktives Feedback über die Ergebnisse der Arbeit und gebe ich Informationen über Hintergründe? Wie sorge ich dafür, dass diese Arbeitsweisen für mich zur größeren Selbstverständlichkeit werden?
Oder steht bei mir Selbstverwirklichung im Sinne von Unabhängigkeit im Vordergrund?
Mache ich mich innerlich frei von Abhängigkeiten, gestalte ich mein Handeln selbständig? Schaffe ich mir einen Bereich mit eigener Zuständigkeit und Kompetenz; einen Wirkungsbereich, für den nur ich verantwortlich bin - natürlich immer unter Berücksichtigung meiner Verpflichtungen und Grenzen. Übernehme ich die Verantwortung für meine Grundhaltung und Einstellung zu meiner Arbeit? Nicht ob, aber wie ich etwas tue, ist eine Entscheidung, die ich täglich neu treffe.
Die Fähigkeit zur Selbstmotivation haben wir dadurch, dass wir als Menschen in der Lage sind, unser Verhalten zu reflektieren und zu unserem Verhalten Stellung zu beziehen. Das heißt, dass wir trotz starken spontanen inneren Motivs - z.B. jetzt dringend etwas zu essen, weil wir Hunger haben - uns frei entscheiden können, damit noch zu warten oder dem Drang sofort zu folgen. Auch was wir wie z.B. zu uns nehmen, können wir entscheiden.
Wir können also Einfluss auf unsere Motivationen ausüben. Diese Fähigkeit machen wir uns bei der Selbstmotivation zunutze.
Für die Selbstmotivation gibt es verschiedene Techniken, die im Seminar vermittelt und für Sie passgenau zugeschnitten werden können.