Als Vertrauensperson souverän präsentieren

Autorin: Rita Gehling, Dipl.-Sozialpädagogin, Trainerin & Coach

Für die eine Vertrauensperson wird es das erste Mal sein, für die andere vielleicht schon das dritte oder fünfte Mal. Aber immer noch verbunden mit Lampenfieber: Die Vorstellung, sich als Vertrauensperson auf der SBV-Versammlung oder auf der Betriebs- bzw. Dienstversammlung zu präsentieren. Für die meisten gibt es angenehmere Dinge, als sich vorzustellen, vor 30, 80 oder gar 500 Kollegen zu sprechen.

Hier ein paar Tipps für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung, die Sie darin unterstützen können, sich bei der Vorstellung der SBV sicherer zu fühlen.

Vorbereitung

Überprüfen Sie zunächst die Fragen:

  • Kennt man mich bzw. mein/e Stellvertreter/in?
  • Wissen die meisten, was die SBV macht?
  • Was hat die SBV in den letzten Jahren bewirkt?
  • Welche aktuellen betriebsinternen Themen gibt es, die auch für die SBV relevant sind?
  • Was sind meine besonderen Anliegen für die Amtszeit?
  • Wie viel Zeit habe ich?
  • Möchte ich/kann ich unterstützende Medien nutzen (Flipchart/Power-Point)?
  • In welchem Rahmen können Fragen gestellt werden (direkt nach der Präsentation, im Anschluss an die Versammlung, in den Sprechzeiten)?

Wählen Sie dann die Punkte aus, die aus Ihrer Sicht für die meisten Kollegen interessant sind:

  • Persönliche Vorstellung: Name, in welcher Abteilung arbeiten Sie, seit wann sind Sie im Unternehmen tätig. Wer ist Ihr/e Stellvertreter/in?
  • Aufgaben der Schwerbehindertenvertretung. Die Bedeutung der Begriffe Mitbestimmung und Teilhabe.
  • Nennen Sie konkrete Beispiele.
  • Neue Gesetze/Rechtsprechungen, die für Ihr Unternehmen interessant sind.
  • In welchen Fällen kann man sich bei der SBV melden?
  • Informationen zu den bisherigen Themen, die in der letzten Amtszeit umgesetzt worden sind. Was wurde erreicht?
  • Ausblick: Ziele/Themen für die Zukunft – welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?
  • Wann bzw. wie sind Sie bzw. Ihr/e Stellvertreter/in erreichbar?

Innere Vorbereitung:

Vorweg: Lampenfieber vor einem »Auftritt« ist keine Schwäche, sondern eine normale menschliche Regung. Entscheiden Sie, worauf Sie persönlich besonders achten möchten.

  • Wenn Sie Angst haben sich zu »verhaspeln«, dann stärken Sie Ihren eigenen »inneren Mentor« mit einer positiven Haltung, zum Beispiel: Keiner erwartet eine perfekte Präsentation. Fehler können auch sympathisch wirken.
  • Wenn Sie wissen, dass Sie zum Schnellsprechen neigen, auf Pausen achten.
  • Wenn Sie wissen, dass Sie zu leise sprechen, darauf fokussieren, laut genug zu sein.

Durchführung

Nehmen Sie sich drei Sekunden Zeit, bevor Sie anfangen zu sprechen:

  • Nehmen Sie den Kontakt über Ihre Füße zum Boden wahr.
  • Atmen Sie einmal bewusst aus.
  • Nehmen Sie zu einigen Kollegen Blickkontakt auf, die Ihnen wohlgesonnen sind.

Falls Sie den Faden verlieren:

  • »Jetzt habe ich den Faden verloren« aussprechen. Dann »taucht der Faden« oft alleine wieder auf.
  • Oder Sie wiederholen den letzten Satz noch einmal mit etwas anderen Worten.
  • Oder fragen ins Publikum: »Wo war ich stehen geblieben?«

Nachbereitung

Holen Sie sich von Kollegen ein Feedback:

  • Wie habe ich gewirkt?
  • Am besten fragen Sie konkret nach, zu welchem Punkt Sie sich insbesondere eine Rückmeldung wünschen.

 

Freuen Sie sich darüber, dass Sie die Chance genutzt haben, die Bedeutung der SBV zu präsentieren!