Digitaler Stress im Arbeitsleben

Digitaler Stress ist für viele Arbeitnehmende ein wachsendes Problem. In vielen Berufen sind digitale Technologien heutzutage ein fester Bestandteil. Sie ermöglichen zwar die einfache und ortsunabhängige Kommunikation – im Büro, im Homeoffice oder unterwegs – doch bei ständiger Erreichbarkeit verschwimmen schnell die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem – der Leistungsdruck steigt.

Wenn Mitarbeitende digitalen Stress beklagen, ist auch der Betriebsrat gefordert, mit Fachwissen zu unterstützen. Die Betriebsrat-Seminare von Poko helfen Ihnen dabei, Ihre Mitbestimmungsrechte als Betriebsrat gezielt und wirksam wahrzunehmen. In unseren Inhouse-Schulungen erhalten Sie praxisnahes Wissen direkt in Ihrem Betrieb – verständlich erklärt und passgenau auf die digitalen Herausforderungen Ihrer Arbeitsprozesse zugeschnitten.

Symposium Psychische Belastungen am Arbeitsplatz

 

Digitaler Stress – das Wichtigste in Kürze

  • Digitaler Stress ist eine Form der psychischen Belastung durch digitale Technologien und ständige Erreichbarkeit.
  • Ursachen sind u. a. technische Probleme, fehlende Unterstützung und Informationsflut.
  • Auch junge, technikaffine Beschäftigte sind betroffen – insbesondere bei stark digitalisierten Arbeitsprozessen.
  • Symptome reichen von Erschöpfung und Schlafstörungen bis hin zu Unzufriedenheit und innerer Unruhe.
  • Unternehmen sollten klare Regeln, Pausen und passende Tools einführen und Mitarbeitende beteiligen.
  • Schulungen zu psychischer Gesundheit und digitalem Umgang fördern Entlastung und Selbstwirksamkeit.
  • Eine unterstützende Führungskultur hilft, digitalen Stress früh zu erkennen und zu vermeiden.
  • Beschäftigte können selbst aktiv werden: z. B. durch Pausen, stille Zeiten, bewusste Mediennutzung und offene Gespräche.

Definition: Digitaler Stress

Bei digitalem Stress handelt es sich um eine Form psychischer Belastung, die durch den Umgang mit digitalen Technologien und Medien entsteht. Er tritt vor allem dann auf, wenn digitale Anforderungen – etwa durch Geräte, Software oder Kommunikationsplattformen – die persönlichen Ressourcen wie Wissen, Zeit oder Erfahrung übersteigen. Betroffene empfinden den Umgang mit der digitalen Arbeitsumgebung darüber hinaus als dauerhaft anstrengend und überfordernd.

Typische Auslöser für digitalen Stress sind unter anderem ständige Erreichbarkeit, technische Probleme, eine Informationsflut oder das Gefühl, durch digitale Systeme überwacht sowie bewertet zu werden. Diese Faktoren können branchenübergreifend auftreten – sei es im Büro, in der Verwaltung oder auch in der Produktion.

Wer ist von digitalem Stress betroffen – und warum?

Oft denkt man, digitaler Stress betrifft vor allem Digital Immigrants, also ältere Menschen, die mit Technik nicht vertraut sind. Doch auch junge, technisch affine Mitarbeitende – sogenannte Digital Natives – fühlen sich stark belastet. Der Grund: Sie arbeiten häufig in Berufen mit sehr hohem Digitalisierungsgrad, nutzen viele Anwendungen gleichzeitig, sind immer erreichbar und stehen daher unter starkem Leistungsdruck.

Zu den typischen Ursachen für digitalen Stress gehören:

  • unzuverlässige oder schwer bedienbare Software
  • fehlende Schulungen oder Unterstützung
  • eine ständige Flut an Benachrichtigungen
  • keine Pausen von digitalen Geräten
  • das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen

Diese Belastungen können sich mit der Zeit verstärken – besonders, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden.

Psychische Auswirkungen von digitalem Stress

Digitaler Stress kann sich sowohl körperlich als auch seelisch bemerkbar machen. Viele Betroffene klagen über Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Schlafprobleme. Andere berichten von innerer Unruhe, Gereiztheit oder dem Gefühl, nicht abschalten zu können – selbst in der Freizeit. Wer lange unter digitalem Stress leidet, verliert oft die Freude an der Arbeit, wird unzufrieden oder denkt über einen Jobwechsel nach.

Auch für Unternehmen ist digitaler Stress ein Thema: Er kann zu mehr Krankmeldungen, geringerer Produktivität und sogar höherer Kündigungsrate führen. Deshalb ist es wichtig, das Problem ernst zu nehmen – und gemeinsam Lösungen zu finden, um den Stress zu reduzieren.

Wie können Unternehmen digitalem Stress vorbeugen?

Arbeitgeber haben viele Möglichkeiten, digitalem Stress entgegenzuwirken. Wichtig ist, die Arbeit so zu gestalten, dass sie nicht überfordert. Dazu gehören:

  • klare Regeln zur Erreichbarkeit (z.B. keine E-Mails nach Feierabend)
  • feste Pausen und „digitale Ruhezeiten“
  • einfache und verlässliche Software
  • technische Hilfe bei Problemen
  • Beteiligung der Mitarbeitenden bei der Auswahl neuer Tools
  • Separate Geräte für Beruf und Privatleben

Außerdem sollten Mitarbeitende regelmäßig geschult werden – nicht nur im Umgang mit digitalen Tools, sondern auch in Bezug auf seelische Gesundheit. Ein Seminar zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz kann dabei helfen, eigene Stressmuster besser zu verstehen und wirksame Strategien zur Entlastung im digitalen Arbeitsalltag zu entwickeln.

Unternehmenskultur und Führung

Eine offene und unterstützende Arbeitskultur kann viel dazu beitragen, digitalen Stress im Arbeitsleben zu reduzieren. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen: selbst Pausen machen, E-Mails nicht rund um die Uhr senden und das Thema offen ansprechen. Wer seine Mitarbeitenden einbezieht, schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass Digitalisierung als Erleichterung und nicht als Dauerbelastung erlebt wird.

 

Wie können Arbeitnehmende digitalem Stress vorbeugen?

Auch jede*r Mitarbeitende kann dazu beitragen, digitalem Stress vorzubeugen. Schon kleine Maßnahmen helfen, den digitalisierten Arbeitsalltag leichter zu gestalten:

  • Push-Nachrichten ausschalten
  • feste Zeiten für E-Mails und Nachrichten einplanen
  • regelmäßige Pausen einlegen – auch ohne Bildschirm
  • separate Geräte für Arbeit und Privatleben
  • stille Arbeitsphasen einführen
  • mit Kolleg*innen offen über Belastungen sprechen
Seminar: Stressmanagement im Betrieb - Kompakt

 

Wichtig ist auch, sich Hilfe zu holen, wenn man sich überfordert fühlt – etwa beim Betriebsrat, im Team oder bei dem oder der Vorgesetzten. Denn digitaler Stress ist definitiv kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Thema, das alle betrifft.

Digitalem Stress im Arbeitsalltag entgegenwirken – mit den Schulungen des Poko-Instituts

Das Poko-Institut bietet Schulungen zu sämtlichen Aspekten rund um das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz an. In unseren Betriebsrat-Seminaren erhalten Betriebsräte fundiertes Wissen, um psychische Belastungen zu erfassen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen.

Unsere Weiterbildungsformate sind vielfältig: Besuchen Sie unsere Seminare vor Ort, nehmen Sie an interaktiven Betriebsrat-Webinaren teil oder lassen Sie sich direkt im Betrieb im Rahmen einer individuell zugeschnittenen Inhouse-Schulung weiterbilden. Nutzen Sie die Chance, Ihre Mitbestimmungsrechte gezielt zu stärken – für eine gesunde, digital gestaltete Arbeitswelt.