Co-Abhängigkeit

Mit Co-Abhängigkeit wird der Zustand der Bezugsperson eines Suchterkrankten bezeichnet, wenn diese durch das eigene Handeln oder Unterlassen die Sucht des anderen zusätzlich fördert oder in besonderem Maße unter ihr leidet. Das co-abhängige Verhalten weist in diesem Fall ebenfalls Sucht-Aspekte auf und kann als Persönlichkeitsstörung im ICD-10 (F60) diagnostiziert werden. Nicht jedes co-dependente Verhalten ist jedoch pathologisch.
Beispiel: Co-Abhängigkeit durch ständiges Vertuschen und Kompensieren von Arbeitsfehlern eines alkoholabhängigen Kollegen.
Eine Co-Abhängigkeit kann in drei Phasen unterteilt werden:
1.    Beschützerphase, in der Mitgefühl für den Suchtkranken überwiegt und die co-abhängige Bezugsperson an der Hoffnung festhält, die Sucht sei aus eigener Kraft überwindbar
2.    Kontrollphase, in der die Aufgaben und Probleme des Süchtigen übernommen werden, um die Sucht vor anderen zu verdecken
3.    Anklagephase, die in Aggression und Verachtung seitens des Co-Abhängigen resultieren und zu einem Gefühl vollständiger Hilflosigkeit führen kann

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