Kann ich während meiner Berufsausbildung Auslandserfahrungen sammeln?

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Ein Auslandssemester während der Studentenzeit ist für viele Studenten heute fast normal. Unter den Auszubildenden ist es eher weniger verbreitet, einen Auslandaufenthalt zu machen und weitere wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die über den Tellerrand hinausgehen.

Nach einer Aussage einer Arbeitsministerin nehmen nur 4,5 % der rund 500.000 jungen Menschen, die jährlich eine Berufsausbildung beginnen, die Möglichkeit wahr, Auslandserfahrungen zu sammeln. Obwohl der Weg in die Ferne eine der ältesten Traditionen zum Beispiel des Handwerks ist. Eher noch als Studenten gingen die Gesellen damals im Mittelalter auf Fahrt in andere ferne Länder, reicherten dort ihr Wissen an und machten wertvolle praktische Erfahrungen. Wer nicht wenigstens ein Jahr auf der Walz war, galt nicht als potenzieller Anwärter auf den Meistertitel.

Diejenigen von euch, die sich dafür interessieren, ins Ausland zu gehen, sollten wissen, dass ihr über das Erasmus-Programm ebenfalls Stipendien der Europäischen Union bekommen könnt.

Ein Praktikum im Ausland mit Erasmus+ kann zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten andauern. Laut dem Berufsbildungsgesetz sind Auslandspraktika bis zu einer Dauer von maximal einem Viertel der Ausbildungszeit möglich. Bei einer dreijährigen Berufsausbildung kann das Praktikum demnach bis zu neun Monate dauern. Nach dem Abschluss der Ausbildung/Berufsfachschule ist das sogar für bis zu zwölf Monate möglich. 

Der beste Zeitpunkt, ins Ausland zu gehen, muss mit Betrieb und Schule abgesprochen werden. Das könnte zum Beispiel nach der Zwischenprüfung sein. Wenn ihr euch jetzt fragt, ob der Auslandaufenthalt eure Ausbildungszeit verlängert: Nein, denn ein Erasmus+ Praktikum gehört zur Ausbildung dazu und auch die Ausbildungsvergütung wird weitergezahlt. Es gibt Zuschüsse für Fahrtkosten, Aufenthaltskosten und zum Beispiel für ein Visum. Nicht immer deckt die Förderung die gesamten Unterkunftskosten ab, sodass die Auszubildenden auch mit einem Eigenanteil rechnen müssen.   

Erste Ansprechpartner sind also der Ausbildungsbetrieb, die Berufsschule oder Berufsfachschule. Sie führen oftmals Ausbildungsprojekte zusammen mit anderen ausländischen Partnern durch. Die meisten größeren und viele kleine Unternehmen haben Kontakte ins Ausland: Zuliefererfirmen, Kundschaft oder Niederlassungen in anderen europäischen Ländern.

Infos zu Ausbildungspraktika im Ausland könnt ihr unter www.machmehrausdeinerausbildung.de finden.