Wie präsentiere ich mich als Schwerbehindertenvertreter*in souverän?

730x300 Mann an Flipchart vor Gruppe - Schulung

 

Für den einen Schwerbehindertenvertreter wird es das erste Mal sein, für den anderen vielleicht schon das dritte oder fünfte Mal. Aber immer noch verbunden mit Lampenfieber: Die Vorstellung, sich als Schwerbehindertenvertreter/in auf der SBV- Versammlung oder auf der Betriebsversammlung zu präsentieren. Für die meisten gibt es angenehmere Dinge, als sich vorzustellen vor 30, 80 oder gar 500 Kollegen zu sprechen.

Hier ein paar Tipps für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung, die Sie darin unterstützen können, sich bei der Vorstellung als SBVler sicherer zu fühlen.

Vorbereitung

Überprüfen Sie zunächst die Fragen:

  • Kennen mich bzw. mein/e Stellvertreter/in alle?
  • Wissen die meisten, was die SBV macht?
  • Was hat die SBV in den letzten Jahren bewirkt?
  • Welche aktuellen betriebsinternen Themen gibt es, die auch für die SBV relevant sind?
  • Was sind meine besonderen Anliegen für die nächste Amtszeit?
  • Wieviel Zeit habe ich?
  • Möchte ich/kann ich unterstützende Medien nutzen (Flipchart/Powerpoint)?
  • In welchem Rahmen können Fragen gestellt werden? (Direkt nach der Präsentation, im Anschluss an die Versammlung, in den Sprechzeiten?)

Wählen Sie dann die Punkte aus, die aus Ihrer Sicht für die meisten Kollegen interessant sind:

  • Persönliche Vorstellung: Name, in welcher Abteilung arbeiten Sie, seit wann sind Sie im Unternehmen tätig. Wer ist Ihr/e  Stellvertreter/in.
  • Aufgaben der Schwerbehindertenvertretung. Die Bedeutung der Begriffe Mitbestimmung und Teilhabe. Nennen Sie konkrete Beispiele.
  • Neue Gesetze/Rechtsprechungen, die für Ihr Unternehmen interessant sind.
  • In welchen Fällen kann man sich bei der SBV melden?
  • Informationen zu den bisherigen Themen, die in der letzten Amtszeit umgesetzt worden sind. Was wurde erreicht?
  • Ausblick: Ziele/Themen für die Zukunft - welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?
  • Wann bzw. wie sind Sie bzw. Ihr/e Stellvertreter/in erreichbar?

Bereiten Sie eventuell einen Zettel mit Stichworten vor. Wenn es Ihnen Sicherheit gibt, lernen Sie Ihren ersten Satz auswendig.

Innere Vorbereitung

Vorweg: Lampenfieber vor einem ”Auftritt” ist keine Schwäche, sondern eine normale menschliche Regung. Entscheiden Sie, worauf Sie persönlich besonders achten möchten.

Zum Beispiel:

  • Wenn Sie Angst haben sich zu „verhaspeln“, dann stärken Sie Ihren eigenen „inneren Mentor“ mit einer positiven Haltung, zum Beispiel: Keiner erwartet eine perfekte Präsentation.  Fehler können auch sympathisch wirken, oder…
  • Wenn Sie wissen, dass Sie zum Schnellsprechen neigen - auf Pausen achten.
  • Wenn Sie wissen, dass Sie zu leise sprechen, darauf achten laut genug zu sein.
  • ….

Durchführung

Nehmen Sie sich drei Sekunden Zeit, bevor Sie anfangen zu sprechen.

  1. Nehmen Sie den Kontakt über Ihre Füße zum Boden wahr.
  2. Atmen Sie einmal bewusst aus.
  3. Nehmen Sie zu einigen Kollegen Blickkontakt auf, die Ihnen wohlgesonnen sind.

Falls Sie den Faden verlieren:

  • „Jetzt habe ich den Faden verloren“ aussprechen. Dann „taucht der Faden“ oft alleine wieder auf.
  • Oder Sie wiederholen den letzten Satz noch einmal mit etwas anderen Worten.
  • Oder fragen ins Publikum: „Wo war ich stehen geblieben?“.

Zu denken, dass hoffentlich keiner bemerkt, dass Sie den Faden verloren haben, blockiert das Gehirn und macht die Situation noch schwieriger.

Nachbereitung

Holen Sie sich von Kollegen ein Feedback:

  • Wie habe ich gewirkt?
  • Am besten fragen Sie konkret nach, zu welchem Punkt Sie sich insbesondere eine Rückmeldung wünschen.  

Freuen Sie sich darüber, dass Sie die Chance genutzt haben, die Bedeutung der SBV zu präsentieren.

Seminartipps